Was ist ein NET?
NET steht für neuroendokriner Tumor und bezeichnet eine seltene Krebsart, die in den neuroendokrinen Zellen entsteht. Neuroendokrine Zellen leiten Nachrichten vom Nervensystem (elektrische Signale) an das endokrine System weiter, welches Hormone (chemische Signale) in den Blutkreislauf abgibt, die viele Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Verdauung und Blutdruck steuern. Entsprechend treten neuroendokrine Zellen in vielen verschiedenen Organen auf, u. a. im Magen-Darm-Trakt, in der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse, der Schilddrüse, der Lunge, der Hypophyse, der Thymusdrüse, den Nieren, der Prostata, der Haut, dem Gebärmutterhals, den Eierstöcken und den Hoden.
NET entstehen durch Veränderungen an neuroendokrinen Zellen, die dazu führen, dass sie sich unkontrolliert teilen und eine wachsende Masse bilden (als Tumor bezeichnet). Je nach Ursprungsort des NETs wird u. a. zwischen NET der Lunge, des Darms oder der Bauchspeicheldrüse unterschieden. Der Ursprungsort des NET wird als Primärtumor bezeichnet. Die Lungen, der Verdauungstrakt und die Bauchspeicheldrüse werden am häufigsten von NET befallen.1
Ein NET kann vom Ursprungsorts in andere Körperbereiche, u. a. die Lymphknoten oder die
Leber, streuen. Wenn ein Tumor sich auf weitere Orte im Körper ausbreitet, spricht man von Metastasenbildung.
